Über Iaido

Mit dem Beginn der Edo-Periode in der Tokugawa-Zeit begann nach ca. 5 Jahrzehnten furchtbarer Bürgerkriege in Japan eine Zeit des Friedens und der politischen Stabilität. Gleichzeitig verloren die Samurais und die von ihnen praktizierten Kampftechniken ihre bisherige Bedeutung, die von den Regeln der Schlachtfelder geprägt waren.

 

Als Edo-Zeit (jap. 江戸時代edo-jidai) wird der Abschnitt der japanischen Geschichte von 1603 bis 1868 bezeichnet, benannt nach dem damaligen Namen der Hauptstadt, Edo. Er beinhaltet die längste ununterbrochene Friedensperiode eines Landes in der Neuzeit weltweit.

 

Die letzte Phase der Edo-Zeit, die Jahre von 1853 bis 1867, war von so vielen Umbrüchen gekennzeichnet, dass sie oft als eigene Zwischenepoche, als Bakumatsu bezeichnet wird. Der japanische Begriff bedeutet übersetzt „Ende des Shōgunats“. Sie reicht von der Ankunft der „schwarzen Schiffe“ von Commander Perry 1853 bis zur Rückgabe der Herrschaft vom Shōgun an den Tennō 1867, der sogenannten Meiji-Restauration.

 

TOKUGAWA Ieyasu (1543-1616) konnte sich Anfang des 17. Jhts. (1600 Schlacht von Sekigahara, 1603 Ieyasu wird Shogun) gegen alle seine Gegner siegreich durchsetzen und es ging eine lange Zeit des Bürger-kriegs in Japan zu Ende.

 

In dieser Zeit gewann nach und nach das philosophische und spirituelle Gedankengut des Zen-Buddhismus und Taoismus zunehmend auf die japanische Kriegerklasse, die Samurai an Einfluss.

 

Der Samurai Hayashizaki Jinsuke Shigenobu (ca. 1546-1621) lehrte in seiner Schule Iai-Jutsu, das schnelle Ziehen des Schwertes und Kontern auf einen unerwarteten Angriff.

 

Der Samurai Hayashizaki Jinsuke Shigenobu (1549 - 1621) soll der Legende nach die wahre Natur des Schwertkampfes erkannt haben. Er nannte seine Technik noch Battōjutsu (抜刀術) und gründete die Schule Hayashizaki Musō-Ryū. Einer seiner Schüler wurde später Lehrer der Tokugawa-Shōgune. Das hat diesen Stil aus der Vielzahl der damaligen Schwerttechniken herausgehoben.

 

In der siebten Generation der Nachfolger war Hasegawa Mondonosuke Eishin. Er ist der Gründer des Stils „Musō Jikiden Eishin Ryū“. Es wird gesagt, dass er als Erster das Schwert mit der Schneide nach oben im Obi trug.

 

Mit dem 11. Großmeister kommt es zu einer Spaltung in der Tradition, wobei Musō Jikiden Eishin Ryū dem einen Zweig (Tanimura-ha) folgt, und aus dem anderen (Shimomura-ha) später Musō Shinden Ryū (夢想神伝流) entsteht.

 

Neue Formen und Stile des Iaido kamen auf und wurden miteinander vermischt. Fast alle beruhten  überwiegend auf einer Ausgangssituation, die darin bestand, dass jemand in das Haus eines anderen geschickt wurde, um diesen gefangen zu nehmen oder zu töten. Oft geschah das nicht offiziell, sondern um des Vorteils der Überraschung willens während eines Besuches. Eine gefährliche Situation für Gast und Gastgeber, wo ein plötzlicher Angriff in einem Moment der Unaufmerksamkeit leicht Erfolg haben konnte, z.B. beim Verbeugen oder bei der Verab-schiedung.

 

Aus der Situation des Einander-Gegenüber-Sitzens leitet sich ursprünglich auch die Bezeichnung Iaido ab.

 

Das Schriftzeichen "su(waru)"  bedeutete soviel wie sitzen oder sich setzen und wurde erst später vereinfacht zu "iru". Durch das Weglassen des ersten Teiles von suwaru neu entstandene und jetzt verwendete Zeichen "i(ru)" bedeutet soviel wie "anwesend sein" oder auch "existieren".

 

Das Zeichen für "ai" hatte im Zusammenhang mit dem Sitzen die Bedeutung von "gegenüber".

 

"I-ai" ursprünglich also als Bezeichnung für Techniken, die im Sitzen (oder Knien) ihren Ausgang nahmen im Gegensatz zu jenen im Stehen ("tachi-ai"). Heute werden folgende Zeichen verwendet:

 

I(ru)       anwesend sein, wohnen, existieren